Gedenkjahr Bartolome Esteban Murillo

2018 feiert Sevilla den 400sten Geburtstag von BARTOLOME ESTEBAN MURILLO.

Anlässlich dieses Jubiläums würdigt die Stadt ihren genialen Maler mit diversen Ausstellungen und Veranstaltungen; eine einzigartige Gelegenheit also, den außerhalb Spaniens weniger bekannten Künstler einmal vorzustellen.

Wer war Murillo? Man kennt ihn als Maler von Bildern vornehmlich religiösen Inhalts. Damit entsprach er ganz der katholischen Doktrin, das Heilige den Gäubigen möglichst eindringlich nahe zu bringen in Form von Bildern, die der frommen Andacht dienen sollten, eben zur Stimmulation des Glaubens. Ganz so wie es dem „Geist von Trient“ im gegenreformatorischen Spanien entsprach.

Murillo kommt im Dezember 1617 im Siglo de Oro zur Welt. Sevilla steigt dank des florierenden Amerikahandels zur barocken Kunstmetropole auf. Gleichzeitig aber zu einem Zeitpunkt in der die Stadt von sozialen und wirtschaftlichen Miseren betroffen ist.

 Die Kirche verstand es, Armut und Elend der Menschen durch den Glauben an Übernatürliches zu rechtfertigen. Das heißt, die Kunstproduktion beschränkte sich vornehmlich auf religiöseThemen in Spanien, deren Auftraggeber der Adel und die Kirche waren. Murillo malte im Auftrag der Kirche, für die Kirche; und was ihn damals so beliebt und heute so berühmt macht, ist der Tatsache zu verdanken, dass seine Bilder letztendlich einen Anlass zur Hoffnung geben durch eine humanere Darstellung der Heiligen, deren Vorbilder häufig Menschen aus dem Alltagsleben waren. Und statt Tod und ewiger Verdammnis, erzählt Murillo von Wundern und mysthischen Geheimnissen und das schaffte Erleichterung und Trost.

 Im Vergleich zum Reformationsjahr mit seinen Bilderstürmern, das in Deutschland gerade zu Ende geht, zeigt Sevilla Bilder eines genialen Malers, der die Vorgaben der katholischen Kirche als Reaktion auf die Bilderfeindlichkeit der Protestanten auf einzigartige Weise umzusetzen verstand.

Deshalb könnte es gerade für deutschsprachige Besucher interessant sein, sich emotional durch Murillos Bilder angesprochen und „berührt“ zu fühlen.

 Wer sich einen Einblick in die Bilderwelt Murillos verschaffen möchte, dem empfehle ich unter den zahlreichen Ausstellungen und Veranstaltungen in diesem Jahr vor allem den Besuch im hiesigen Museo de Bellas Artes (kostenloser Eintritt für EU-Gäste). Dort haben Sie die einzigartige Gelegenheit in einer Sammelausstelllung die erlesensten seiner Werke zu betrachten.

 Detaillierte Infos zu den 2018 angebotenen Ausstellungen und weiteren Aktivitäten, sowie zu Öffnungszeiten und Rundgängen finden Sie unter folgendem link:

http://www.murilloysevilla.org/